Montag, 25. November 2013

Schuhe sind gut für die Seele...

..entdecke doch mal Deine weibliche Seite! Wie?

So lautete der Ratschlag meiner Frau beim alljährlichen Herbst-Schuh-Kauf, den ich jammernd initiiert habe, nachdem meine Spätsommerschuhe Wind und Regen nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Eine ganze Weile konnte ich es noch mit dicken Strümpfen in dünnen Schuhen kaschieren. Doch leider, als Folge der flauschigen Zehenwärmer, haben sich die Textilfasern meiner geliebten Adidas Neo dem Rentenalter zugewendet. Kettenreaktion!

Deshalb, ja, deshalb ist es jetzt wieder soweit und ich trete den Kampf des Schuhe Suchens und Findens an. Für mein Wesen durchaus charakteristisch finde ich selten eine Standardgröße.  44 passt nur an guten Tagen, 45 ist zu groß.

Gerade im Herbst und Winter wandle ich zumeist also in zu engen oder zu weiten Schuhen. Und da nichts schlimmer aussieht als eine Riesenlatsche im billigen Spiegel eines Schuhgeschäfts, kaufe ich gerne zu eng.

Wie am Samstag! Meine Frau hat tolle graufarbene Stiefeletten gefunden, ein Mega Schnäppchen (Ich liebe Schnäppchen, da kann ich das Geld sparen, das meine Frauen benötigen). Klar, sie saßen sehr knapp aber in den 45igern kam ich mir dicker vor, geradezu unästhetisch.

Dann doch lieber ein bisschen Leiden. Habe ich dann auch gleich im Kino. Die Dinger saßen so eng, das ich sie ausziehen musste. Es hat mich viel Kraft gekostet die Werbung zu überstehen aber es war noch hell im Raum, das konnte ich meiner Tochter nicht antun.

So, ich soll also meine weibliche Seite entdecken? Habe ich dann ja auch. Drei paar Schuhe in einer Stunde. Rekord! Die Hallenfußball schuhe einer Billigmarke, da die trendigen Treter von Adidas zu Bunt waren und mich irgendwie zu „jung“ gemacht hätten. Die flauschigen Winterschuhe fielen beim Blick Test von Stella und Emilia voll durch, meiner Frau und mir gefallen sie.


Eines ist sicher, ich habe meine alte Seite wiederentdeckt. Ich mag shoppen nicht. Ob das wohl allen so geht, die in keine Konfektion passen und immer das Gefühl haben nur aus zukommen?


Samstag, 23. November 2013

Ein ganz normaler Abend

18:30 Uhr.
Ich schließe die Tür auf, bin müde, es ist dunkel. Herbst oder Winter? Egal, Dunkel und widerlich. Ich entkleide mich, trete ein. Das Licht dimmt sachte vor sich her. Meine Sprösslinge lungern auf Sitzkissen und Couch wie üblich um diese Zeit.

Stella lässt sich zu einem halbherzigen „Hallo“ herab, doch der Kopf bleibt gesenkt. Emilias bleibt nur gesenkt, ein Gruß würde ihre Konzentration stören. Warum sollte ich mich beschweren, zumindest sehe ich die Köpfe meiner Kinder. Wenn ich genau hinsehe, sogar die Haarwurzeln. Klar, ein Blick in die Augen wäre mir lieber, vielleicht gar ein Willkommenskuss?  Aber kann man das erwarten? Es ist nach 18:00 Uhr, da herrscht bei uns Internet rushhour. Die Smartphone laufen heiß, da Wlan wieder verfügbar ist.


Die Kids und meine Frau haben uns geeinigt: Erst Hausaufgaben dann der Spaß. Fair genug und doch, das Wort Happy Hour bekommt bei uns eine neue Bedeutung. Zu meiner Zeit verstanden wir darunter noch in eine nette Bar gehen und teures eben billiger trinken. Viele Menschen um dich rum, krach, Leben!

Jetzt ist wichtig, dass ich mich ruhig verhalte.  Eigentlich störe ich um die Zeit.  Was will ich eigentlich schon hier? 
Emilia schaut mich schon wieder angriffslustig an. Ich folgere, es ist einer ihrer schlechteren Tage. Ich verdrücke mich bevor es den ersten Streit gibt, wohl wissend dass Stella mir doch bald Zeit widmet.  Schließlich muss sie erneut ihre unendlichen Ideen platzieren, die in der Regel dazu führen, dass ich am PC sitze und versuche ihr zu helfen. Stunden später habe ich es zumeist geschafft, während sie unvermittelt oft das Interesse verloren hat oder schlicht müde ist.


Doch ich bin ihrem Charme erlegen, den Vater wickelt sie „fast“ immer ein. Schauen wir mal!