Samstag, 23. November 2013

Ein ganz normaler Abend

18:30 Uhr.
Ich schließe die Tür auf, bin müde, es ist dunkel. Herbst oder Winter? Egal, Dunkel und widerlich. Ich entkleide mich, trete ein. Das Licht dimmt sachte vor sich her. Meine Sprösslinge lungern auf Sitzkissen und Couch wie üblich um diese Zeit.

Stella lässt sich zu einem halbherzigen „Hallo“ herab, doch der Kopf bleibt gesenkt. Emilias bleibt nur gesenkt, ein Gruß würde ihre Konzentration stören. Warum sollte ich mich beschweren, zumindest sehe ich die Köpfe meiner Kinder. Wenn ich genau hinsehe, sogar die Haarwurzeln. Klar, ein Blick in die Augen wäre mir lieber, vielleicht gar ein Willkommenskuss?  Aber kann man das erwarten? Es ist nach 18:00 Uhr, da herrscht bei uns Internet rushhour. Die Smartphone laufen heiß, da Wlan wieder verfügbar ist.


Die Kids und meine Frau haben uns geeinigt: Erst Hausaufgaben dann der Spaß. Fair genug und doch, das Wort Happy Hour bekommt bei uns eine neue Bedeutung. Zu meiner Zeit verstanden wir darunter noch in eine nette Bar gehen und teures eben billiger trinken. Viele Menschen um dich rum, krach, Leben!

Jetzt ist wichtig, dass ich mich ruhig verhalte.  Eigentlich störe ich um die Zeit.  Was will ich eigentlich schon hier? 
Emilia schaut mich schon wieder angriffslustig an. Ich folgere, es ist einer ihrer schlechteren Tage. Ich verdrücke mich bevor es den ersten Streit gibt, wohl wissend dass Stella mir doch bald Zeit widmet.  Schließlich muss sie erneut ihre unendlichen Ideen platzieren, die in der Regel dazu führen, dass ich am PC sitze und versuche ihr zu helfen. Stunden später habe ich es zumeist geschafft, während sie unvermittelt oft das Interesse verloren hat oder schlicht müde ist.


Doch ich bin ihrem Charme erlegen, den Vater wickelt sie „fast“ immer ein. Schauen wir mal!


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