Nein, wir haben doch noch Zeit, oder? Meine Töchter konnten
mein Erstaunen darüber, dass sie bereits ihre Zimmer wieder dekorieren, gar
nicht verstehen.
Ich schaue auf den Kalender und reibe mir die Augen. 24 Tage
noch und die laufen bereits Amok? Zunächst dachte ich mir, ok, das ist eine
bewusste Provokation. Doch nachdem die erste Weihnachtsmusik hörbar wurde,
Santa Claus über den Bildschirm lief wurde mir die Tragweite dieser Erkenntnis
gewahr und überflutetet mich wie eine verlorene Schneeflocke im Wasserstrudel.
Als Emilia mich ernsthaft fragte ob wir heute auf den
Weihnachtsmarkt gehen, konnte ich dem
Tag nicht mehr mit Ignoranz begegnen, sondern musste mir vielmehr glaubwürdige
Ausreden einfallen lassen, um den Gedränge zu entgehen.
Ich entschied mich für die Variante der überhäuften Märkte
am ersten Advent und konnte meine Frau als Verbündete gewinnen. So weit, so
gut! Nicht, das Emilia gleich aufzugeben gedachte. Gefühlte 50zig mal stand die
Forderung nach einem Marktbesuch wieder im Raum, doch ausnahmsweise fungierte
der Fernseher als Segen denn als Fluch. Zur Feier des Tages gaben wir eine
Ladung Mattscheibe frei.
Doch der geglaubte Punktsieg erwies sich in der Nachbetrachtung
als Remis, denn das nahende Fest war nicht zu leugnen. Die Realität schlug mir
eiskalt ins Gesicht. 24 Tage, nur noch?
Fortlaufen ist nicht mehr, nun gilt es
die Geschenkwünsche zu erschnüffeln. Bleibt nur zu hoffen, dass meine Damen ein
wenig ihrer Wechselhaftigkeit verlieren.
Stella überrascht mich täglich mit ihrer pubertären
Erneuerung und die schiere Anzahl von endlosen Wünschen. Die alljährliche
Begrenzung hindert sie jedoch nicht daran, ihre hart erworbenen Mathematik
Kenntnisse völlig über den Haufen zu werfen.
Im blitzenden und funkelnden Konsumrausch des Weihnachtsfiebers kann
einem jeglicher Vernunftsgedanke schon einmal Abhandenkommen.
Schon klar, oder?
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